Vor dem Jahresendstress gönnten sich 女woman und ich ein Wellness- und Schlemmer-Wochenende im Hotel Ermitage in Schönried.
Das schöne Hotel überzeugte uns einerseits durch das aufmerksame und sehr freundliche Personal, den grosszügigen Wellnessbereich mit diversen Saunen, Dampf- und Solebädern sowie durch eine hochstehende, vorzügliche Küche. Sehr interessant war der geführte Rundgang durch die Grossküche des Hotels.
Das nächste Brot im Brot Back Buch war ein Weissbrot, hergestellt aus Buttermilch und mit einem Anteil von Haferflocken und Weizenschrot. Das Brot wird mit einer vorteiglosen Teigführung, also ohne Vorteig hergestellt. Alle Zutaten werden vermischt und geknetet bis ein glatter Teig entsteht.
Da ich die Zutaten immer direkt in die Rührschüssel wiege, gab es diesmal ein tierisches Intermezzo: Nach den Haferflocken, schüttete ich aus der Packung mit dem Weizenschrot die benötigte Menge von 50 Gramm in die Schüssel. Zu spät merkte ich, dass sich nebst dem geschroteten Korn auch noch einige Tiere der Spezies Tenebrio molitor (Mehlwürmer) zu den Zutaten verirrten. Da die Buttermilch auch schon in der Schüssel war, half nichts Anderes, als die ganzen Zutaten zu entsorgen, und erneut zu beginnen. Anstelle des fehlenden Weizenschrotes verwendete ich Weizenvollkornmehl.
Das fertige Brot war schmeckte gut, wie ein Weissbrot eben, ich mag aber doch lieber gehaltvollere Brote.
Erinnerung für das nächste Mal: Das Brot muss tiefer eingeschnitten werden, damit es die im Buch abgebildete Form bekommt.
Inder aktuellen Saisonküche findet man ein Rezept für einen Waldbeeren-Gugelhupf. Ein einfacher, saftiger Kuchen mit einem Anteil an dunkler Schokolade, den sogar 女woman, die sonst gar nicht so auf Kuchen steht, mit „sehr lecker – denn kannst du noch öfter backen“ kommentierte.
Das Brot dieser Woche war ein Weizenmischbrot aus Weizen-, Weizenvollkorn- und Roggenmehl. Trotz einiger widriger Umstände wie schlechtes Timing, zu kurze Stockgare und fehlendem Weizenmehl (welches ich durch helles Dinkelmehl ersetzte) ist das Brot doch sehr schmackhaft geworden. Als spezielle Zutat wird bei diesem Brot Balsamico-Essig verwendet: Dieser ersetzt den Sauerteig für den geringen Roggenmehl-Anteil von 25%.
In unserer unmittelbaren Nachbarschaft gibt es seit knapp einem Jahr ein neues Restaurant: Brasserie 11. Zum Jahrestag unseres Kennenlernens liessen wir uns von den sehr zuvorkommenden Gastgebern Anita & Urs Sinzig verwöhnen:
lauwarmer Vorderschinken mit Thunfisch-Sauce (Porco di Tonnato?)
Kürbiscremesuppe im Kürbis serviert
Moules marinières
Rehschnitzel an Wildrahmsauce mit Waldpilzen (Emmentaler Wild)
Sautierte Wachtelbrüstchen serviert
auf einem Ragout von Steinpilzen und Morcheln
Dazu gab es vom Hausherrn ausgewählte Weine. Das Essen war hervorragend und die Bedienung ist kompetent und aufmerksam. 女woman und ich werden in Zukunft sicher noch öfter in der Brasserie 11 anzutreffen sein, dieses Restaurant ist eine Bereicherung für unser Quartier!
Das zweite Rezept aus dem Brot Back Buch ist ein saftiges Brot mit Haferflocken, Sonnenblumenkernen, Leinsamen und Kürbiskernen. Diese Zutaten werden mit Wasser und Salz vermengt und als sogenanntes Quellstück 6-8 Stunden quellen gelassen. Der fertige Teig bekommt dann eine kalte Stockgare, dh er wird während 10-12 Stunden im Kühlschrank gelagert und erst dann aufgearbeitet, Stückgare und gebacken.
Unser Kühlschrank kühlt ziemlich unregelmässig und unberechenbar, so dass der Teig sehr kalt war, als ich ihn aus dem Kühlschrank nahm. Die im Buch angegebene Stückgare von 85 Minuten reichte somit bei Weitem nicht aus. Zuerst war ich skeptisch, ob das Brot überhaupt aufgehen würde, aber meine Bedenken waren unbegründet, hier das fertige Resultat:
Den Start des Projektes BBB machte das Landbrot: Ein (vermeintlich) einfaches Brot aus Dinkel- und Weizenmehl. Es war das erste Brot, das ich mit einem Vorteig, der sogenannten Vorstufe, hergestellt habe. Dieser Vorteig wird aus Wasser, Mehl und etwas Hefe hergestellt und dann für 22-24 Stunden im Kühlschrank reifen gelassen. Erst dann wird der Hauptteig erstellt und weiterverarbeitet.
Nach der Stock- und Stückgare wird das Brot gebacken: Zuerst mit viel Dampf (Schwaden) bei 250°C (schafft unser alter Ofen knapp …), dann Schwaden ablassen und reduzieren auf 210°C und am Schluss wieder auf 250°C erhöhen und die Ofentür einen Spalt öffnen, damit die Kruste schön wird. So stehts geschrieben. Mein Brot wurde dann am Schluss doch etwas gar dunkel, wahrscheinlich war meine Krustenphase zu lang. Geschmeckt hat es trotzdem.
Ein Bericht der Kaltmamsell über das Brot Back Buch von Lutz Geißler weckte mein Interesse. Immer auf der Suche nach neuen Brot-Rezepten und -Techniken, bestellte ich das Buch und hatte es bereits zwei Tage später in meinem Briefkasten. Im handlichen Format, gut 250 Seiten stark, schön aufgemacht, mit ansprechenden Bildern und sinnvollem Aufbau.
Bereits der Aufbau der Buches ist meiner Meinung nach sehr gelungen: Direkt loslegen, ohne sich zuerst durch unzählige Kapitel mit Lebensmittelkunde, Materialbeschreibungen, usw quälen zu müssen. Im letzten Viertel vom Brot Back Buch werden jedoch alle diese Aspekte ausführlich behandelt und zwar in kurzweiliger und dennoch ausführlicher Form. Alles was der angehende Hobbybäcker wissen will und soll ist vorhanden, gespickt mit Tipps aus der Praxis und Tricks, damit man auch in einer normalen Haushaltsküche ohne Profigeräten knusprige Brote aus dem Ofen ziehen kann.
Als Bonus gibt es eine Webseite zum Buch mit zusätzlichen Rezepten, Ergänzungen, Videos, Forum und einer Errata. Chapeau, das nenne ich zeitgemäss!
Meine Begeisterung für das Brot Back Buch verleitet mich zu einem Experiment: Projekt BBB. Dieses Buch von Anfang bis Schluss durchzubacken, der Reihe nach, jedes einzelne Rezept. Und hier über die erzielten Resultate zu berichten.
Das Geheimnis eines guten Brotes ist neben den vier Zutaten Mehl, Wasser, Salz und Hefe (oder Sauerteig) vor allem die Zeit. Zeit ist der Schlüssel zu gutem Geschmack. Je mehr Zeit Sie dem Teig geben, umso weniger Hefe müssen Sie verwenden, umso vielfältiger wird das Brotaroma. Lutz Geißler
Leider sind unsere wunderbaren zwei Wochen auf Menorca bereits zu Ende. Wir zerren beide noch vom herrlich sonnigen Wetter, der frischen Luft, dem glasklaren Wasser und dem meist sehr schmackhaften Essen. Menorca war für uns eine Entdeckung; wir haben uns viel bewegt und ebenso ausgiebig genossen.