Anstelle des wiederkehrenden Meleagris gallopavo entschieden wir, an unserem schon fast traditionellen Weihnachtsvorabend unter Freunden eine Gans zu braten. Die Aufgaben wurden vorneweg verteilt: 男man & 女woman kümmerten sich um das Federvieh. Die Gastgeber, S&H, um den Apéro (Apéro riche trifft es genauer) und um zwei Beilagen. E&P (Nachbars von S&H) um eine Beilage. Freund D steuerte noch mehr Prosecco und einen fruchtigen Damassine zum Verdauen bei.
Leider sind unsere wunderbaren zwei Wochen auf Menorca bereits zu Ende. Wir zerren beide noch vom herrlich sonnigen Wetter, der frischen Luft, dem glasklaren Wasser und dem meist sehr schmackhaften Essen. Menorca war für uns eine Entdeckung; wir haben uns viel bewegt und ebenso ausgiebig genossen.
Getrocknete Kräuter sind bereits zahlreich im Schrank vertreten. Nun noch husch zweierlei Pesto gestampft. Inspiriert von Giorgio Locatelli habe ich für einmal im Verhältnis zu den Kräutern deutlich weniger Zutaten verwendet. Pecorino, meine bevorzugte Käsesorte für Pesto, hatte ich nicht im Haus, dafür einen schönen, reifen Parmesan. Pinienkerne habe ich mit Zedernkernen angereichert.
Das Kochbuch „Jerusalem“ (Ottolenghi – Tamimi) haben wir von lieben Freunden geschenkt gekriegt. Es war Ehrensache, dieselben Freunde zu einem Testessen einzuladen. Die Nachspeise stammt nicht aus dem Buch, aber 女woman hat sich diese sehnlichst gewünscht, solange die Marillen noch Saison hatten.
Dem kulinarischen Höhenflug in Südtirol folgte ein Kurzaufenthalt inklusive Übernachtung bei 男man’s Onkel in Mils bei Hall. Am nächsten Tag ging die Reise weiter ins nahe gelegene Ötztal. Als Unterkunft wählten wir die Waldklause in Längenfeld, als Skigebiet diente das knapp 30 Fahrminuten entfernte Ober- und Hochgurgl. So entkamen wir dem Dauer-Halli-Galli-Getue in Sölden.
Unser Urlaub war einmal mehr auch nach kulinarischen Kriterien geplant. Den Anfang machte das Restaurant Kuppelrain in Kastelbell, ein wunderbarer Ort, welchen wir in unserem letzten Urlaub entdeckt haben. Damals hatte sich 女woman als Fahrerin betätigt und ergo weitgehend auf den ausgesprochen deliziös ausgewählten Wein verzichtet. Damit diesmal weder 女woman noch 男man auf Wein verzichten musste, buchten wir gleich eine Übernachtung in einem der hauseigenen Zimmern dazu.
Beim Essen fiel die Wahl für beide auf das heimische Menü. Das hatte zur Folge, dass die Weine von der Sommelière bereits ausgewählt waren, und somit fiel die doch ansprechende Weinberatung weg. Das Dargebotene war eine Freude sowohl fürs Auge wie auch für den Gaumen. Der Wein dazu köstlich abgestimmt, nichts liess zu wünschen übrig.
Der Clou des Abends bot allerdings 男man, indem er kurz vor dem Dessert die Frage aller Fragen stellte! Dies in seiner charmantesten Art, es war zum Kreischen schön; was 女woman angesichts des Ortes (leider) unterliess. Die Überraschung rückte alles an diesem Abend gewesene in den Hintergrund – 女woman war verzaubert und entrückt, 男man glücklich, dass 女woman JA gehaucht hat. Am nächsten Morgen erhielten wir ein kleines und feines Frühstück, ohne Chichi – selbst gemachte Köstlichkeiten, vom Brot über die Konfitüre bis hin zum selbst geräuchterten Speck. Ein Wort zum Zimmer: es war geschmackvoll eingerichtet, gross, hell, ruhig und mit grandiosem Blick auf das Schloss von Kastelbell!
Ins Lasse Lucidor sind wir einfach so hinein gestolpert. Es war Sonntagabend und alle von uns präferierten Restaurants in Stockholm sind sonntags geschlossen.
Die Vorspeisen haben sehr gemundet – 男man entschied sich für einen Heringsmix, 女woman für ein Krabbenmousse – und liessen auf weitere Höhepunkte hoffen. Die Moules von 男man fielen unter die Kategorie schmackhaft. Leider wurde aber 女woman enttäuscht. Die Bouillabaisse war zwar mit reichlich Meeresgetier ausgestattet, und das war gut, der Sud jedoch viel zu tomatig.
Das Restaurant an sich ist hübsch ausgestattet, das Personal freundlich, wenn auch zu oft vor sich hin singend. Sicher ist es eine Stätte, die vor allem von Touristen aufgesucht wird. Alles in allem waren wir satt und gewärmt, und das ist eigentlich ganz befriedigend.
男man hatte letzten November die Idee, wieder einmal im Winter in den Norden zu fliegen. Wir haben gute Erinnerungen an den Winter in Schweden, allerdings an Nordschweden, haben wir doch vor gut zwei Jahren mitgeholfen, Freunde von uns zu verheiraten. Ein unvergessliches Erlebnis in vielerlei Hinsicht. Item..
Wir hatten die einmalige Gelegenheit, einen Rehrücken zu erstehen. Und zwar von einem Tier, das in freier Wildbahn vom Jäger erlegt wurde. Weshalb uns die Ehre zuteil wurde, lag nur daran, dass sich niemand finden liess, der sich zutraute, diesen Teil des Tieres zuzubereiten.